Alfred Gögel nahm es mit Humor beim traditionellen Karpfenessen der ehemaligen Könige der Harburger Schützengilde von 1528 e.V. Weder der ehemalige Gildekönig Borhen „Bo“ Azzouz war anwesend, noch der amtierende Ulf Schröder. Beide waren an diesem Abend leider verhindert. Dabei sollte doch Borhen Azzouz, der drei Jahre während der Coronazeit Gildekönig war, endlich in die Reihe der „Ahnen“ aufgenommen werden.
Denn im Gildezimmer im Privathotel Lindtner in Heimfeld sind die vergangenen Könige der Gilde mit jeweils einem Foto verewigt. Und bei Karpfenessen wird der vergangene König dort „aufgehängt“.
Trotz des Fehlens der Ex-Majestät fand das Bild durch Alfred Gögel und „Rahmenmeister“ Peter Kreitmeyr nun seinen Platz in der Ahnenreihe. Letzterer ist aktuell auch amtierender König der Könige.
Anschließend ging es ans Essen. Dort gab es als Hauptgang neben Karpfen blau auch Rumpsteak und Wiener Schnitzel für diejenigen, die keinen Karpfen mochten. Vorweg wurde eine Steckrübenrahmsuppe serviert und den Abschluss bildeten Lindtner’s Dessertvariationen.
Mit dabei war auch Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hamburg/Harburger Stadtmuseum. Er hatte für die Gäste etwas Besonderes mit dabei. Und zwar die die sinnbildliche „Gründungsurkunde“ der Gilde: Das allererste Königsschild. 1528 errang beim ersten Harburger Vogelschießen der Gründer der Gilde, Herzog Otto I zu Lüneburg/Braunschweig, diese Würde.
Eine weitere Kostbarkeit ein silberner Papagei. Ja – wer es nicht glaubt: Es ist tatsächlich der Vogelschießen-Vogel. Denn trotz der heutigen Darstellungsweise ist dies nicht, wie viele glauben, ein Adler. Sondern ein Papagei, ein exotischer Vogel. Und 1528 saß tatsächlich ein bunter Papagei auf einer Stange und wartete darauf, herabgeschossen zu werden. Wer es schaffte, der war dann auch der neue Gildekönig. Tierschutz war damals halt noch kein Thema.
Die Gäste zeigten sich begeistert von den kostbaren Stücken aus der Geschichte der Gilde. Unter denen war auch der Ehrenpatron der Harburger Schützengilde Peter-Jürgen Maack.